Die traditionelle Thaimassage
Ursprung und Entwicklung über Jahrhunderte
HERKUNFT
Die Ursprünge der traditionellen Thaimassage gelangten etwa 500 J.v.Chr. von Indien nach Thailand. Der indische Arzt Jivaka Kumar Bhaccah, Leibarzt des Königs Bimbisara, brachte die Lehre von den Energielinien im Körper in ein buidhistisches Kloster. Auf ihren Reisen brachten Mönche die neue Heilmethode von Kloster zu Kloster und über die Grenzen hinweg nach Thailand. Die Gesundheitsbedürfnisse der meditierenden Mönche, indische Yogaformen, die Medizin Thailands verbanden sich zu den Grundlagen der heutigen traditionellen Thaimassage. Ihre große Verbreitung sorgte im Laufe der Jahrhunderte für eine Vielfalt an Variationen, jede auf ihre eigene Art hilfreich und an die Umstände der verschiedenen Bevölkerungsschichten angepasst.
AUSBILDUNG
So unterscheidet schon die Ausbildung zwei große Richtungen, die "schamanische" Weitergabe des Wissens, ob von Heiler zu Heiler oder einfach von Eltern zu Kindern ist genauso wichtig wie die "wissenschaftlich-medizinische" Lehre an Schulen, Krankenhäusern und Universitäten.
Durch die mündliche Überlieferung in fast allen Bereichen des thailändischen Alltags, ob Familie, Nachbarschaftshilfe oder auf dem Straßenbasar, kennt fast jeder in Thailand einige Griffe und Techniken der Massage, die bei alltäglichen Wehwehchen und kleineren Beschwerden helfen können.
Die thailändische Medizin setzt die traditionelle Thaimassage mit ihren vielen Facetten in allen Bereichen ein. Durch ihre Herkunft baut ein großer Teil des fundierten Wissens auf die gleichen Energiebahnen und -punkten auf die auch in der indischen oder ayurvedischen Medizin Beachtung finden. Für die Thaimassagen werden im Allgemeinen die 10 wichtigsten Sen (Energielinien der thailändischen Massage, fast identisch mit den ayurvedischen Nadis) bearbeitet. Für die wissenschaftliche Weiterbildung an Universitäten genauso wie für tiefgreifende Heilbehandlungen an großen Krankenhäusern finden bis zu 72000 Energielinien Beachtung. An dieser detaillierten Erforschung der Wirkung kann auch ein Europäer das bedeutende, ernsthafte Wesen der traditionellen Thaimassage erkennen.
WIRKUNG
Allen diesen Wegen ist Vieles gemeinsam:
-Die Achtung des Patienten und des Therapeuten voreinander und vor Dr. Jivaka Kumar Bhaccah.
-Die Behebung von Blockaden sowohl im energetischen System wie auch im physischen Bereich der Nerven und Gelenke.
-Das beruhigende Wesen der langsamen, tiefen Atmung in die der Patient wie von selbst hineingeführt wird.
-Die Mobilisierung von Gelenken und Energiebahnen.
-Das sanfte Dehnen und Strecken der Gelenke durch Bewegung in bewährte Yoga-Positionen.
Die Behandlung erfolgt in Thailand meist am bekleideten Patienten und immer ohne den Intimbereich zu berühren. Hier in Deutschland führt der Abschluss oft in eine kurze lockernde Ölmassage, daher wird die Oberbekleidung meist abgelegt. Dies können und sollten Sie mit dem Therapeuten vor der Massage besprechen. Die Thaimassage soll im Großen ein Wohlgefühl vermitteln und doch sind die Möglichkeiten und Ziele so unglaublich vielfältig: Entspannung, Anregung, Schmerzlinderung, Körperaufbau, Heilung, Beruhigung. Die Massagen sind für Senioren, Schwangere oder Kleinkinder genauso hilfreich wie bei Kranken, Verkäuferinnen, Bürokräften, Schwerstarbeitern oder Sportlern.
DURCHFÜHRUNG
Es gibt wohl so viele Wege eine Thaimassage durchzuführen wie es Therapeuten und Patienten gibt. Daher ist es wichtig, sich vorher einen Weg zu suchen:
Gebe ich mich in die kundigen Hände des Masseurs und lasse alles auf mich zukommen? So haben Sie die Möglichkeit etwas Neues ganz intensiv zu erleben. Der Masseur merkt vieles was in ihrem Körper und auch in ihrem Geist vorgeht und passt seine Bewegungen oft instinktiv an ihr Befinden an, jederzeit können Sie die Behandlung ändern indem Sie ihre Wünsche aussprechen. So wird jede Massage ein einzigartiges, auf den Moment angepasstes Erlebnis.
Oder bespreche ich meine Wünsche vorher? Dies ist wichtig wenn es Einschränkungen gibt, z.B. schmerzende Stellen, Bewegungseinschränkungen der Gelenke - oder daß Sie einfach nur extrem kitzelig sind und daher die Massagen z.B. an den Fußsohlen scheuen.
Auch ist jeder Patient von unterschiedlicher Natur wie er gerne massiert wird: die streichenden Bewegungen einer entspannenden Rückenmassage sind dem Einen genauso Wichtig wie dem Nächsten der feste Druck einer Thaimassage zur Beseitigung einer Blockade in den Energiebahnen des Körpers. Sie entscheiden selbst, was Ihnen angenehm ist und die größte Hilfe bietet.
HINWEISE
Bei der Behandlung von lange bestehenden Verspannungen und Energieblockaden können die ersten Behandlungen unangenehm, selten sogar leicht schmerzhaft sein. Dies legt sich jedoch sehr schnell und die weiteren Massagen vermitteln ein angenehmes Wohlgefühl. Jeder Patient und Therapeut hat hierbei ein anderes Ziel und Gefühl, das vor und während der Massage jederzeit besprochen werden kann. So hört man oft, daß neue Kunden zu Anfang sehr zaghaft die Massage kennenlernen möchten und im Laufe der Zeit die Empfindsamkeit gegenüber zuerst unangenehmen Druck- oder Bewegungsabläufen immer geringer wird, sobald sich ein Vertrauen in die Hilfe und das abschließende Wohlgefühl der Massage aufbaut.
Es ist wichtig, daß Sie vor der Behandlung den Therapeuten über Beschwerden und Risiken (wie Bluthochdruck, Schwangerschaft, Gelenk- und Wirbensäulenprobleme) informieren. Nur so kann er auf Ihren persönlichen Bedarf reagieren und eine wohltuende, angenehme Massage durchführen.
Die traditionellen Thaimassagen sind in Deutschland Wohlfühlmassagen und dürfen keine ärztlichen oder therapeutischen Behandlungen ersetzen!
Sie können aber Ihr Wohlbefinden steigern und damit zur Verbesserung ihres Zustandes beitragen.